Frage:
Wie beurteilen Sie als Aussteller auf der Südblech 2004 den bisherigen Verlauf der Messe?
Guido Herz:
Das bisherige Messeergebnis stellt uns durchaus zufrieden.
Neben vielen Gesprächen mit bestehenden Kunden kamen einige sehr interessante neue Kontakte zustande.
Positiv ist uns aufgefallen, dass viele Entscheider die Messe besucht haben und dadurch auch sehr konkrete Gespräche geführt werden konnten.
Frage:
Welche Produkte und Neuheiten stellen Sie auf der Messe aus?
Guido Herz:
Hier in Sinsheim zeigen wir die komplette Produktpalette von CAD/CAM-Systemen mit PPS-Anbindung speziell für die Blechbearbeitung. Darüber hinaus bieten wir viele Sonderlösungen, die auf spezielle Bedürfnisse der Blechverarbeiter zugeschnitten sind und zeigen hier auch eigene Entwicklungen wie z.B. den Support des Wheel-Werkzeugs für viele ältere Trumpf-Maschinen und eine komplette Neuentwicklung zur Steuerung von Doppelkopf-Laseranlagen, die während des laufenden Betriebs die Abstände der Köpfe zueinander ändern können.
Frage:
Können Sie schon beurteilen, was am meisten nachgefragt wurde?
Guido Herz:
Das größte Interesse konnten wir bei Produkten wie dem Wheel-Support verzeichnen, auch 3D-Biegesimulations-Lösungen waren sehr gefragt und natürlich vor dem Hintergrund steigender Blechpreise der ganz neue Hochleistungsschachtler. Der Hochleistungsschachtler war ja ursprünglich gar nicht für die Blechverarbeitung entwickelt worden, sondern für die Luft- und Raumfahrtindustrie, wo erheblich teurere Materialien geschnitten werden. Da jetzt auch das Rohmaterial für die Blechverarbeiter teurer geworden ist, ist diese Entwicklung inzwischen auch für diesen Industriebereich interessant geworden.
Frage:
Können Sie Veränderungen im Kaufverhalten der Blechverarbeiter feststellen?
Guido Herz:
Das können wir. Zumindest ein Teil unserer Klientel steht unter einem deutlich gestiegenen Kostendruck. Das heißt, dass Blechverarbeiter in dieser Situation vor jeder Investition sehr genau das „return on investment“ überprüfen. Das hat dann natürlich zur Folge, das Firmen, die gut zu tun haben und an ihrer Kapazitätsgrenze produzieren, nach Lösungen suchen, die die Effizienz der Programmierung steigern. Dazu gehören der eben angesprochene Hochleistungsschachtler, dazu gehören aber auch Lösungen zur Parameterprogrammierung, PPS-Anbindungen und natürlich die CAD-Durchgängigkeit, d.h. dass direkt vom CAD- oder PPS-System aus Teile der Programmierung miterledigt werden können. Kleinere Firmen suchen aber eher nach Lösungen für bestimmte Aufträge oder nach Gesamtkonzepten, die ihren aktuellen Bedarf abdecken und möglichst offen sind für weitere Entwicklungen in der Zukunft. Gerade hier wird dann nach günstigen Preis-Leistungs-Verhältnissen gefragt.
Frage:
Sie erwähnten im Vorgespräch, dass sie auf der diesjährigen Euroblech nicht vertreten sein werden. Wie kommt dies?
Guido Herz:
Das ist das Ergebnis einer strategischen Entscheidung aus dem letzten Jahr, bei der ausschlaggebend war, dass die Euroblech eine Messe mit starker internationaler Ausrichtung ist. Da wir planen, uns mittelfristig auf den deutschsprachigen Raum zu konzentrieren, ist die Euroblech für uns nicht so interessant. Zum anderen ist es auch so, dass wir im letzten Jahr in vielen Bereichen die Preise deutlich gesenkt haben und ein Mittel der Gegenfinanzierung ist natürlich, dass wir jedes Messeengagement auf sein „return on investment“ prüfen. Auch wenn Messen für uns auch in Zukunft ein wichtiges Marketinginstrument bleiben werden, müssen wir doch im Moment feststellen, dass ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis die Kunden eher überzeugt als eine groß angelegte Messeshow.
Frage:
Was sehen Sie als die wichtigsten Entwicklungen der nächsten Jahre an?
Guido Herz:
Kern einer jeden Entwicklung müssen funktionierende und vollständige Postprozessoren sein. Wenn sich ein Blechbearbeiter eine aktuelle Stanz-, Laser- oder Kombimaschine kauft, ist da mittlerweile so viel Technik drin, die auch über das Programmiersystem angesprochen wird. Diese Technik muss man als freier Hersteller ganz einfach umfassend beherrschen. Das trifft sowohl für neue Einstecharten als auch für neue Arten der Abarbeitungswege auf der Tafel zu. Beim Stanzen geht es dann darum, dass sämtliche Sonderwerkzeugformen und Sonderfunktionen, die mit den Stanzwerkzeugen gemacht werden, ebenfalls vollständig unterstützt werden. Das ist die Basis für alle weiteren Entwicklungen. Darauf aufbauend werden die Module zur vollautomatischen Programmierung zum einen über direkte Schnittstellen zum PPS-System, zum anderen aber auch über Parametrisierung weiter ausgebaut und in diesem Zusammenhang sind dann auch Entwicklungen für eine direkte Steuerung der Maschine vom CAD aus zu sehen.
Frage:
In welchen Bereichen unterscheiden Sie sich von ihren Wettbewerbern?
Guido Herz:
Unsere Produkte haben in den letzten Jahrzehnten bei mehreren tausend Blechbearbeitern ihre Funktionalität bewiesen. Wir bieten Produkte an, die nicht nur höchsten technischen Ansprüchen genügen, sondern auch so einfach gestaltet sind, dass sie von jedermann bedient werden können.